27.04.2018 Shelter Bay Marina / Colon
Abenteuerspielplatz Panama
Der Gegensetz könnte nicht größer sein: Nach unserem letzten Bericht haben wir uns von der Millionenstadt Cartagena auf den Weg gemacht an die Dschungelküste Panamas und ins einsame Paradies des San Blas-Archipels. Und schon stehen wir vor dem nächsten Schritt – am 11. Mai geht es für ein halbes Jahr zurück nach Österreich.
Noch ein kurzer Blick auf den Sonnenuntergang hinter Cartagenas Skyline und das Meer hatte uns wieder, diesmal für eine kurze (zwei Nächte, ein Tag) und gemütliche Überfahrt in die Linton Bay Marina, ein einsamer Platz, aber für uns der beste Ort, um in Panama einzuklarieren und um 185 US $ ein "cruising permit" zu erwerben. Dieses wichtige Papier erlaubt uns, ein Jahr lang in den Gewässern des kleinen Landes (ja, Panama ist kleiner als Österreich und hat halb so viele Einwohner!) herum zu schippern. In der netten Marina mitten im Dschungel erwartete uns nicht nur eine hippe Floating Bar sondern überraschenderweise auch eine Art Österreicher-Kolonie. Alles Panamasegelexperten, die Land, Leute und Inseln schon jahrelang kennen und uns mit wichtigen Tipps für San Blas versorgten. Und es ist halt auch sehr nett, wieder einmal ein paar Abende locker plaudern zu können, ohne sich anstrengen zu müssen, um mehrsprachig einen guten Eindruck zu hinterlassen.
San Blas: Drei Wochen im Paradies, die den verpassten Badeurlaub auf den ABC-Inseln mehr als wett machten, uns jedoch ein wenig verunsichert in die „Zivilisation“ zurückkehren ließen. Aber der Reihe nach: Der San Blas-Archipel besteht aus 350 Inseln vor der östlichen Karibikküste Panamas, sie gehören zum Gebiet Guna Yala, das innerhalb von Panama einen Sonderstatus erkämpft hat. Die Bewohner, die Gunas, können durch regionale Gesetze auf ihren Inseln und dem dazugehörenden Küstenstreifen autonom ihre Kultur, Natur und Eigenständigkeit schützen. Die Guna sind nämlich der letzte indigene (also sozusagen „ursprüngliche“ bzw. „unvermischte“) indianische Stamm, was u.a. auf ein Verbot zurück zu führen ist, einen oder eine „Nicht-Guna“ zu heiraten. Immerhin gibt es noch 35-55 000 (jeder sagt was Anderes) von ihnen. Ungefähr 50 Inseln sind bewohnt, auf den Palmeninseln weiter draußen lebt meist nur eine einzige Familie, nahe dem Festland liegen die dicht besiedelten Inseln mit etwas Infrastruktur. Alle sind vom steigenden Meeresspiegel bedroht und die Bevölkerung fürchtet, in den nächsten Jahrzehnten aufs Festland übersiedeln zu müssen. Auch die sehnsüchtigen Blicke der internationalen Tourismuskonzerne bringen die traditionelle Lebensweise in Gefahr, deshalb dürfen Nicht-Gunas in dieser Region nicht wohnen, nicht investieren und keinerlei Geschäfte betreiben. Es gibt nur sehr wenige und sehr einfache von Gunas betriebene Hotels. Selbst den Seglern wird genau auf die Finger geschaut, ob sie vielleicht „schwarz“ zahlende Gäste an Bord haben. Nicht ohne Grund: vor einigen Jahren dürfte der illegale Chartertourismus bereits so geboomt haben, dass die einsamen Inseln schon ballermanngefährdet waren. Inzwischen ist es sehr schwer geworden, überhaupt in die Region zu reisen, die Flugplätze sind nur mehr für Privatflieger offen und auf der einzigen Straße ins Gebiet wird man ohne den Nachweis einer Hotelbuchung nicht mehr durchgelassen. Soweit die aktuelle Situation im Paradies, das ohne diese Maßnahmen wohl kein Paradies bleiben würde!
Nur das Graue ist Land,
das Gelbe ist Wasser aber weniger als 1m tief.
Anfang April (bereits Saisonende, nirgends ist die Regenzeit so lang wie in Panama!) haben wir uns also auf den Weg gemacht zu den Trauminseln mit klingenden Namen wie Uchutupu, Yansaladup, Esnasdup, Sapudubored, Gunboat, Naguargandup oder Oduptarboat. Alle sind von Riffen umgeben, diverse Wracks (auch ein österreichisches an prominenter Stelle) können ein Lied davon singen. Normalerweise ist man heutzutage aber mit digitalen Karten unterwegs, für die ein Deutscher das gesamte Gebiet genau vermessen und Wegpunkte eingefügt hat – ein Held der San Blas-Segler ohne den ein großer Teil der Inseln nur sehr schwer erreichbar wäre. Allerdings müssten die Gunas ohne diese Karten auch weniger
Angst vor dem Tourismus haben!
Insgesamt haben wir zwölfmal den Ankerplatz
gewechselt, jedes Mal dasselbe Bild: Ruhiges,
klares, türkises, 27 Grad warmes Wasser, saubere Luft, weiße Sandstrände, Palmen wiegen sich im Wind und im Hintergrund hört man die Brandung ans Riff
donnern. Sonst absolute Stille, sofern nicht eine Familie mit Dieselgenerator auf der Insel wohnt. Ankerplätze wie aus einem Urlaubsprospekt, der Anker hält schnell und fest und das Boot macht
keinen Muckser, man könnte glauben, festen Boden unter den Füßen zu haben.
Erstmals in unserer Yin Yang Karriere haben wir mehrmals im Cockpit geschlafen. Sternenhimmel, leichte Brise, Meeresrauschen…. bis man dann vom Duschen träumt – nein, es ist kein Traum, es handelt sich um kübelartige, kurze Regengüsse, die einen blitzartig in die viel zu warme Kabine zurück kehren lassen.
Auch sonst ist die Idylle nicht ganz ungestört: Die Sandmücken können heimtückisch sein, beim Inselspaziergang stößt man auf Bierdosen, einzelne Badeschlapfen, Taschentücher, Tetrapacks,
Glasscherben, das meiste davon vermutlich angeschwemmt. Und schließlich hören und sehen wir, dass es auch Krokodile gibt! Sie schwimmen die ganze Strecke aus den Flussmündungen vom Festland bis zu den Inseln und lassen sich dort nieder. Da sie sehr reviertreu sind, haben einige Inseln sozusagen ihr „Hauskrokodil“. Eines von ihnen hat letztes Jahr eine französische Seglerin beim Schwimmen erwischt und schwer verletzt. Nachdem wir diese Geschichte fünfmal gehört hatten (mit unterschiedlichen Details), beschlossen wir, unsere Wassersportambitionen nur mehr rund um das Schiff auszutoben. Die Crocs halten sich eher in der Nähe der Puderzuckerstrände auf und dösen im seichten, warmen Wasser. Wer lässt sich dabei schon gerne stören!
YinYang Luxussegler
Guna WC
Paradiesisch sind für uns Urlauber vor allem die kaum oder gar nicht bewohnten Inseln, denn, wenn man z.B. zum Nachkaufen von Internetwertkarten in einen Ort mit etwas mehr Infrastruktur fahren muss, trifft einen fast der Schlag. Ein ungepflegtes Haus steht dicht neben dem anderen und der sich erwartungsvoll nähernden Bootscrew sticht als erstes eine etwas eigenartige Methode ins Auge, um der Angst vor dem steigenden Meeresspiegel entgegen zu wirken:
Der gesamte Müll wird rund um die Insel am Ufer gehortet, nicht einmal verdichtet oder geschlichtet,
sondern einfach hingeworfen, um einen Wall zu bilden. Natürlich rutscht eine Menge davon ins Wasser und wenn man sich die Toiletten anschaut – siehe Foto – kann man es nicht fassen, wie groß der Gegensatz zwischen dieser Müllhalde und den herrlichen „Badeinseln“ ist. Aber wir nehmen an, dass wir mit Nargana die schlimmste Insel erwischt haben, es soll auch noch sehr schöne ursprüngliche und etwas sauberere Dörfer geben.
Zur Ehrenrettung von Nargana muss man aber sagen, dass gegenüber der Insel der wunderschöne Rio Diablo ins Meer mündet, auf dem man mit dem Schlauchboot einige Kilometer flussaufwärts fahren kann, vorbei an exotischen Bäumen, bunten Vögeln, Krokodilen und Schlangen (beide hielten sich aber vor uns versteckt) und den Friedhöfen der Gunas, die ja auf den kleinen Inseln keinen Platz für Gräber haben. Sorgfältig gepflegte Obst- und Gemüseplantagen und die Sauberkeit der Ufer haben uns die Abfallwälle der Insel fast vergessen lassen.
Das Mülldilemma kann nicht (nur) durch Geldmangel verursacht sein, denn die Gunas sind durchaus geschäftstüchtig. Sie verstehen es ganz gut, Gebühren zu erfinden und zu kassieren. Zum Beispiel hat ein Segler eine unbewohnte Insel vom Müll befreit. Darüber waren die Guna höchst erfreut, denn seither verlangen sie 2 $, wenn man die Insel betreten will. Man muss eben seine Chancen nützen! Das denken sich auch die Fischer beim Langusten-Fangen in der Schonzeit. Vom März bis Mai dürfen eigentlich keine Langusten verkauft werden, da der Bestand bereits recht dezimiert ist. Gute Idee, aber die Realität? Zweimal am Tag kommt ein Paddelboot ans Schiff und bietet Langusten an, zum Teil auch ganz junge
Tierchen. Spricht man die Fischer auf die Schonzeit an, lachen sie schallend (obwohl sie sonst immer recht ernst drein schauen). Und sogar die offiziellen Gemeindebediensteten, die bei uns vorbei kamen, um die Ankergebühr zu kassieren, boten uns Langusten an. Auch hier nur Gelächter als Antwort auf die Frage nach der Schonzeit. Aber vermutlich nicht, weil wir „temporada de veda“ so komisch ausgesprochen haben. Da hat die Guna-Regierung wohl noch Einiges am Umweltbewusstsein ihrer Stammesmitglieder zu arbeiten!
Das weltweit bekannteste „Markenzeichen“ der Region ist der Verkauf von „Molas“. Molas sind eine Art Vorläufer des jetzt bei uns immer beliebter werdenden „Quiltens“. Dabei werden mit verschiedenen, übereinander genähten Stoffen Bilder geschaffen, die die Frauen auf ihren Blusen befestigen. Die meisten Molas enden aber vermutlich als Wandbilder und Sofapolster in den USA und Europa. So viele Blusen kann es in ganz Guna Yala nicht geben, was da vor einem ausgebreitet wird, wenn man eine Insel betritt. Kaum nähert sich ein Schlauchboot mit Seglern einer Insel, wird flugs die ganze Pracht wirkungsvoll aufgebaut – und eine farbenfrohe Pracht sind die Molas wirklich, zum Teil mit fünf bis sechs Stofflagen, alles mit der Hand genäht, nix „made in China“ Auch dabei beweisen die Gunas ein gutes Händchen für den Verkauf, und das ist nicht negativ gemeint. Man wird überhaupt nicht bedrängt, die Frauen schauen einen nur so lange stumm an, bis man alles genau begutachtet und auch diesmal wieder einen Favoriten gefunden hat. Und 20-30$ wechseln den Besitzer! Unsere Sammlung ist bereits auf mehr als 10 Stück angewachsen, zum Glück kann ich sie ja jetzt mit nach Hause nehmen und mich dekorativ und geschenktechnisch austoben.
Ja, Guna Yala gibt einem schon zu denken, so viele Gegensätze und so Vieles, das man nicht versteht und wahrscheinlich auch nach einem zehnmal so langen Aufenthalt nicht durchschauen würde. Das optische Erlebnis ist jedenfalls atemberaubend, jede Insel ist eine andere Fototapete und im Hintergrund leuchtet
das üppige Grün der Berge der Cordillera San Blas. Dort locken Wanderungen! (Poldi locken sie nicht, aber ich habe schon einmal vorgefühlt) Jedenfalls
werden wir Anfang nächsten Jahres noch einmal nach San Blas fahren. Schließlich warten noch weitere 330 Inseln auf uns und hoffentlich auch einige Dörfer, die
uns beweisen, dass die Gesetze zur Erhaltung von Tradition und Landschaft nicht vergebens sind.
Seit einigen Tagen sind wir nun in der Shelter Bay Marina, die Inselwelten sind schon weit weg und wir versuchen, uns ans „normale“ Panama zu gewöhnen. Die Marina liegt direkt hinter den Wellenbrechern des Hafens von Colon, wo sich hunderte Riesenfrachter tummeln, weil sich hier auch die Einfahrt in den
Panama-Kanal befindet. Am Weg dorthin überraschte uns noch unser jährliches Polizeierlebnis – an einem
ganz einsamen, idyllischen Platz hinter einer unbewohnten Insel übernachtend, bekamen wir gegen 21 Uhr plötzlich Besuch von einem Boot der „aero naval“. Man fragte nach dem Warum und Wohin und war angesichts unserer österreichischen Herkunft rasch beruhigt, warnte uns aber, nicht länger als
diese eine Nacht dort zu bleiben, denn es handle sich um eine „unsafe area“ . In dieser Nacht würden sie aber ohnehin da sein und uns deshalb beschützen. Tatsächlich sah man sie stundenlang mit ihren Scheinwerfern die Insel absuchen. Also, gut geschlafen haben wir trotz des speziellen Polizeischutzes nicht. Später haben wir erfahren, dass in der Gegend wohl öfter Boote mit Rauschgiftschmugglern aus Kolumbien aufgespürt würden.
Von der Polizei zum Militär - die Shelter Bay Marina wurde mitten in ein militärisches Sperrgebiet gebaut und ist von nichts als Natur umgeben. Es ist ein wenig so, als ob es eine Marina mitten im Truppenübungsplatz Allentsteig gäbe. Hier allerdings begleitet das Brüllen der Affen wieder einmal unsere Träume und auch Krokodile wurden im Hafenbecken schon gesichtet. Ganz abgesehen von giftigen Fröschen, denen bereits zwei Segler-Hunde zum Opfer gefallen sind. Inmitten all dieser Gefahren bereiten wir also die Yin Yang für unsere Heimreise vor.
Nein, keine Angst, die Marina ist ein riesiger, gut geschützter Betrieb, wo hunderte Boote für die Regenzeit von
ihren untreuen Besitzern abgestellt werden, die lieber nach Hause fliegen. Da es hier offenbar im Sommer und Herbst sehr heftig regnet und aufgrund der Hitze höchste Schimmelgefahr besteht, müssen alle Leinen und Segel abgenommen und verstaut werden, alle Kasteln sauber ausgeputzt und alle Lebensmittelreste entweder gegessen oder verschenkt werden.
So werkeln wir schwitzend bei 80% Luftfeuchtigkeit und freuen uns über jede Abwechslung. Gestern hatten wir Besuch eines Freundes von Erich (siehe Bericht aus Teneriffa), er lebt in Panama und konnte uns viel Aufschlussreiches über das Land erzählen. Nächste Woche werden wir als Helfer mit einem anderen Segler durch den Panamakanal fahren, damit wir einmal sehen, was uns da erwartet.
Es gibt hier auch wieder einmal eine sehr aktive Seglergemeinschaft, jeden Abend ein anderes Programm, Happy Hours, Vorträge, Grillabende, Einkaufsfahrten. Da muss man direkt aufpassen, dass man die Arbeit noch fertig bringt!
Wir fliegen am 11. Mai nach Hause, das ist früher als geplant, da uns die Werft dazu überredet hat, die Arbeiten, die wir eigentlich für Mai vorgesehen hatten (Unterwasserschutz, diverse Einbauten) erst nach unserer Rückkehr im Dezember machen zu lassen. Schließlich wird das frisch Gestrichene gleich wieder schmutzig bei diesen Wetterverhältnissen hier.
Gute Idee, wir freuen uns, Euch bald wieder zu sehen!
Summary
Catagena/Columbia to Panama
A quick crossing of three nights and two days took us to from Columbia to Panama and made us immerse in a completely different world compared to the high-rises of Cartagena. We went to a marina at the edge of the jungle to get Immigration done and to buy a cruising permit. Then we hurried to the San Blas islands because we knew that the rainy season would start soon. Nevertheless we still made it to spend there three weeks in April without much rain and we really enjoyed the swimming- chilling- and relaxing vacation we had been putting off since fall.
The former San Blas islands (see the map in our blog) are called Guna Yala now because the 36 000 Guna people have a regional autonomy within Panama. They are indigene Indians who try to preserve their way of life very strictly. Nobody who is not a Guna may live there nor have any kind of business in their area. And if a Guna marries a non-Guna she/he has to leave the region. Because Gunas felt threatened by tourism they cut down all public flights a few months ago and closed off the only road to their country . A little strange but probably the only way
not to be swallowed by international tourism companies. The landscape would be perfect for them: 350 mostly lonely islands with palm trees, white beaches, reefs with great snorkeling and quiet warm water. Most of the Gunas live in little towns on islands near the mainland where they have their vegetable- and fruit plantations. But they prefer to live on the islands because there are less bugs, no snakes and hardly any crocodiles. Some crocodiles
however swim from the rivers to the islands and stay there forever. We saw one from far away…………….
Some Guna families live on the outer islands, lonely and with no comfort at all. But there isn’t much comfort in the towns either. They have diesel generators (very loud), basic health services, schools, TV, very basic shops and…….a lot of garbage. Since the islands are threatened by the raising sea level some of the towns would build kind of ramparts made of garbage. See the picture of Nargana with trash and a toilet on the shore. We had been in this town to buy new Internet cards but left it as soon as possible to go back to the outer islands which really look like paradise.
The few families out there are very quiet and rather shy although they know how to make business. They sell lobster to the sailors even in the close season and are pretty good in marketing their “molas”. Molas are a very special kind of handicraft, kind of a pre-stage of quilting. They sew floral- and animal patterns in several layers by hand, very colorful and pretty. Originally the women would sew them on their blouses but today most of the molas end up as wall decorations in Europe and the USA. As soon as the Guna families see a tenderboat approaching the island they would display all their molas. Then the women look determined and silently into your face until you have decided which one you like. Leaving without having bought one is impossible! Their look sure would cause you a bad conscience!
We felt pretty bewildered when we returned to “civilized” Panama end of April to prepare the boat for our stay in Austria. But we will return to San Blas again before we head to the Pacific in spring ’19. The surroundings are so beautiful and relaxing and we want to learn more about this strange kind of living and thinking.
Shelter Bay Marina is Yin Yangs temporary “home” in Panama– a very nice marina near Colon at the entrance to the Panama Canal. It’s kind of an US-outpost, a lot of Americans stay there for longer periods, Living on their boats, it’s like in a little town with many social events. It was hard to resist all those parties, lectures and game nights but we had a lot to do to get Yin Yang ready, she will stay “on the hard” with a lot of other boats until December. A dehumidifier had to be installed and all the cupboards had to be cleaned rigorously because of the danger of mold. I guess Panama has the longest rainy season in the whole world. From May to December it’s awfully wet, damp and hot, a lot of thunderstorms and lightnings.
We came home to Austria on May 12th because in summer we prefer the Austrian climate and we need a little break of the crazy, dizzying, tiring cruising life. We have seen so many countries, cities and landscapes in those last 12 months and met so many interesting people that we need a while to get it settled in our brains now!
We wish you a great summer and fall and you can read about us in this blog again in 2019!
Auf den Spuren der Kolonialherren
25.03.2018
Die Vorfreude auf erholsame Tage bei den ABC-Inseln hätten wir uns sparen können – die holländischen Antillen waren nicht so ganz das, was wir erwartet hatten. Allerdings sind wir an dieser Enttäuschung teilweise selbst schuld, ich hätte aus den Berichten anderer Segler nicht nur das Positive herauslesen sollen! Dafür hatten wir jetzt mehr Zeit zum Sightseeing in Cartagena/Kolumbien. Nach mehr als einer Woche in der 1,5 Mio-Stadt haben wir nun aber wirklich Sehnsucht nach Schwimmen und Schnorcheln in türkisen Lagunen und brechen deshalb heute Richtung Panama auf. Die San Blas Inseln sollen ja ein Seglerparadies sein!
Die Abfahrt von Martinique war noch nicht der
endgültige Abschied von den Windwards, denn ohne Heidi und Gerald in St. Lucia besucht zu haben, wollten wir nicht Richtung Mittelamerika weitersegeln. Die beiden Steirer sind uns auf den Kapverden ‚über den Weg gelaufen‘ und haben für die Atlantiküberquerung in ihrem 30-Fuß-Boot nur zwei Tage länger gebraucht als wir! Als wir uns in Martinique wieder trafen, wurden sie zwar von allen
Seiten für diese sportliche Leistung bewundert, sie entschlossen sich aber trotzdem, auf etwas mehr Komfort – sprich Bootslänge – umzusteigen und fanden auch tatsächlich in St. Lucia ein passendes Schiff, das sie derzeit für die Fahrt Richtung Westen ausstatten. Die drei Tage in der übrigens wunderschönen Rodney Bay Marina vergingen mit viel Tratschen, vielen Flaschen Bier (in der dortigen Bar gelten die happy-Hour-Angebote 24 Stunden lang) und intensiver Bootsbesichtigung. Der Abschied ist uns schwer gefallen und wir hoffen, dass sich unsere Wege wieder kreuzen!
Neben den angenehmen Erinnerungen werden wir mit St. Lucia aber für immer auch die Sargassum-Teppiche in Verbindung bringen. Bereits während der Atlantiküberquerung sind uns diese Braunalgenfelder aufgefallen. Informiert man sich darüber, kann man nachlesen, dass diese Alge außer in der Arktis überall vertreten ist, angeblich keine Umweltschäden verursacht, sich aber aufgrund der steigenden Wassertemperaturen in der Karibik so vermehrt, dass sie bereits eine Bedrohung für den Tourismus geworden ist. Was man sofort glaubt,
wenn man einen Blick auf unsere Fotos wirft. Natürlich sieht es dort nicht immer so aus, aber bei Südwestwind können kleinere Boote den inneren Buchtbereich gar nicht mehr verlassen, weil sie stecken bleiben würden. Auch noch nach mehreren Stunden am offenen Meer konnten wir unseren Duogen (ein Wassergenerator) nicht verwenden, weil sich ständig Algen darauf verwickelten. Von Angeln keine Rede, außer man möchte nur Vegetarisches am Haken haben. Im Hinblick auf Barracuda und Wahoo, die in der Tiefkühltruhe noch ihrem weiteren Schicksal entgegenfrieren, ist diese Einschränkung allerdings zu verkraften. Der Schock über die braunen Ungetüme, die wir nun schon seit Monaten immer wieder sehen, sitzt aber tief. Ob sie wirklich ökologisch unbedenklich sind? Alles darf man Google &Co ja auch nicht glauben.
Die Überfahrt zu den ABC-Inseln war mit zwei Tagen und drei Nächten bei besten Wetterbedingungen recht bequem. Da wir gehört hatten, dass Bonaire die schönste der drei Inseln sei, planten wir, in der Früh
dort einzutreffen, um eine der 40 Bojen zu ergattern; ankern ist nämlich aus Naturschutzgründen verboten.
Geplant ist aber noch nicht getan – wir waren zu schnell und als das Ziel sich schon gegen Mitternacht näherte, beschlossen wir blöderweise, gleich nach
Curacao weiter zu segeln. Aber dieser eine Fehler war nicht genug: Beim Blick auf die Landkarte hatte ich den Eindruck, der bei den Seglern beliebteste
Ankerplatz sei zu weit von der Hauptstadt entfernt und die Marina Curacao würde sich für die Behördengänge eher anbieten. Unser Segelführer beschrieb ohnehin die ganze Insel als ein wahres Seglerparadies, also keine Gefahr – dachten wir! Vom Paradies war keine Rede mehr, als wir mitten im Öl- und Industriehafen landeten! Und von der Marina mussten wir noch dazu mit dem Fahrrad über den Berg in die Stadt, um unsere Behördenwege zu erledigen. Am Freitag zum
Einklarieren, am Montag zum Ausklarieren. Aber Radfahren ist gesund. Unerklärlich allerdings blieb uns, warum wir auf einer holländisch geprägten Insel die einzigen Radfahrer waren. Wurde das Radfahren dort nach der Unabhängigkeit verboten, um die ehemaligen Herrscher zu ärgern?
Willemstad selbst ist allerdings ein entzückendes Städtchen, mit pastellfarbenen Häusern, schönen Geschäften und einem herrlichen italienischen Eissalon. Man sitzt gemütlich am Wasser, im „Café
Vienna“ zum Beispiel und genießt ein Wiener Schnitzel. Dabei kann man zusehen, wie sich die Fußgängerbrücke, die die beiden Stadtteile verbindet, öffnet, wenn Schiffe passieren wollen. Auch wir mussten da durch, für uns unbedeutende Segler wurde aber nur ein kleiner Spalt frei gemacht. Erleichtert sind wir durchgeschlüpft, um unsere letzte ABC-Nacht in einer einsamen Bucht zu verbringen.
Nach dem Ausklarieren darf man nämlich noch 24
Stunden im Land bleiben. In Curacao gibt es nur fünf Plätze, an denen private Boote ankern dürfen, drei davon liegen so, dass man, will man mehr als eine
Nacht dort legal verbringen, sich gegen Wind, Strömung und Wellen zu den Behörden nach Willemstad zurück kämpfen muss, um auszuklarieren. Diese Ankerplätze sind daher leer, eine ganz spezielle Art von Naturschutz!! Aruba anzulaufen haben wir deshalb nach der Lektüre der bürokratischen Vorschriften gar nicht versucht. Es scheint auch dort
so zu sein, dass man es darauf anlegt, die Segler von den weltberühmten weißen Stränden fern zu halten. Aber es wird auch noch woanders weiße Strände geben, also haben wir baden und chillen wieder
einmal aufgeschoben, stattdessen studierten wir die Einreisebedingungen nach Kolumbien.
In Kolumbien ist die Sache anders – man darf selbst überhaupt nichts Behördliches erledigen, dazu nimmt man sich einen Agenten, der nach der Ankunft die Pässe für den Einreisestempel abholt , nach ein paar Stunden zurück bringt, vor der Abreise wieder abholt, wieder stempeln lässt und mit dem begehrten „Zarpe“(Ausreisebestätigung) zurück kommt. Schön langsam gewöhnen wir uns daran, dass das „Zarpe“ das wichtigste Papier im Leben der Segler ist. Hat man keines, kann man nirgends mehr einreisen und müsste ewig in internationalen Gewässern im Kreis fahren.
Cartagena ist – ja, wie soll man es ausdrücken – eine ganz besondere, überraschende Stadt. Nachdem wir im letzten Sommer einige Tage im spanischen „Original“ verbracht haben, waren wir natürlich neugierig, wie den Kolonialherren die Kopie in der neuen Welt geglückt ist. Sie ist geglückt! Aber dass die 1,5 Mio.-Stadt einmal eine
Mischung aus Miami und Cartagena würde, haben die Conquisatores wohl nicht geahnt. Gerade das macht aber den besonderen Charme und auch den touristischen Erfolg der Stadt aus. Kongressbesucher, Partytiger, Shoppingsüchtige und einheimische Urlauber fühlen sich eher im Miami-Cartagena wohl, der brave Bildungsbürger eher in der pittoresken Altstadt, die - in Besuchern pro Quadratmeter gemessen – der Getreidegasse um nichts nachsteht. Auch Kreuzfahrtschiffe überschwemmen die schmalen, bunten Gassen mit ihrer multikulturellen Kundschaft. Einen Tag lang hört man nur Deutsch (war praktisch, habe mich bei den Führungen heimlich dazu gestellt), am nächsten nur Englisch, dann wiederum sogar Französisch. Aber ich weiß, man darf bei schönen, berühmten Plätzen nicht hoffen, alleine zu sein, man muss den anderen Touristen dieselbe Freude gönnen! Also Zähne zusammenbeißen und hinein ins Gewühl! Mit dem Hop on-hop off-Bus lässt sich erst einmal ein Überblick gewinnen und dann heißt es kreuz und quer durch die (fast)autofreie Innenstadt marschieren. Das alte Fort, der 360 Grad-Blick vom Kloster auf dem Hügel, Kirchen, Innenhöfe mit Brunnen, blumenüberwucherte Balkons, Fiaker für die Besucher (auch hier werden die Hinterlassenschaften der Pferde brav von den Kutschern mit Schaufel und Beserl entfernt) – eine Kolonialstadt wie aus dem Bilderbuch. Vom wahren Leben in Kolumbien wahrscheinlich meilenweit entfernt, aber einfach eine Augenweide!
Die Liste an Museen - Schiffahrtsmuseum, Goldmuseum, Inquisitionsmusem, Smaragdmuseuem etc - wird gekrönt vom Schokolademuseum. Kolumbien ist ja ein wichtiger Kaffee- und Kakao-Exporteur, die Produkte sind entsprechend gut. Im Schokomuseum, das im engeren Sinne einfach ein Geschäft ist, darf man kosten, soviel und solange man will, ständig bieten hübsche Damen Becher mit verschiedenen Sorten Kakao an, eine Garantie dafür, dass man nach einer Stunde mit dickem Bauch und dicker Einkaufstasche wieder herauskommt. Sogar Haarshampoo aus Schokolade kann man erwerben! Abseits der Schokoträume Cartagenas gibt es natürlich auch „Glasscherbenviertel“, aber auf deren Besichtigung haben wir gerne verzichtet. Lieber haben wir uns in der gepflegten Atmosphäre rund um die beiden Marinas aufgehalten, in Manga, einem traditionellen Wohnbezirk der Wohlhabenden, mit Villen aus der Zeit um 1900 neben eleganten Wohntürmen aus den letzten Jahren. Ein Friseurbesuch kostete trotzdem nur umgerechnet 7 Euro (Poldi meint, verklagen könne man den Salon trotzdem) und auch die Restaurantpreise sind sehr moderat.
Aufgrund all dieser positiven Eigenschaften und dem großen, sicheren Hafen ist die Stadt auch ein Seglerhotspot und wir konnten mit diversen alten (zum Beispiel dem Australier Anthony mit seiner tollen Amel, den wir seit Lanzarote immer wieder treffen) und neuen Bekannten (zum Beispiel dem Seniorchef vom größten Optiker in Tulln, ein guter Freund eines Freundes.…) Erfahrungen austauschen. Und: alle haben erzählt, dass es in Bonaire so schön war……………und auch an dem Ankerplatz, den wir in Curacao ausgelassen haben……tja, damit werden wir leben müssen. Wenigstens haben wir Zeit eingespart, denn in Panama beginnen bald die regnerischen Monate und wir würden noch so gerne in den San Blas Inseln ein wenig Urlaub machen, bevor die Vorbereitungen für unsere Heimreise beginnen.
Daher heißt es heute Nachmittag Schokomuseum und Blumenbalkons ade, wir rechnen mit einer angenehmen zweitägigen Überfahrt nach Panama. Jedenfalls ist zu hoffen, dass sie ruhiger sein wird als die Passage von den ABC-Inseln hierher, da wurden wir nämlich ganz schön durchgeschüttelt, hohe Wellen, gleichzeitig aus allen Richtungen, Wind 30 Knoten und mehr, kein Wunder, dass man da Lust auf einen erholsamen Urlaub bekommt! Den anderen Seglern ist es übrigens genau so gegangen, das ist hier einfach eine windige Ecke und es tröstet ungemein, wenn andere dasselbe erlebt haben!
Für die nächsten beiden Tage werdet Ihr uns ja alle die Daumen halten, ebenso für gutes Wetter in Panama, dann wird sicher alles klappen!
Summary Caribbean to Cartagena
Leaving Martinique in march also meant to us leaving the European Union with all its amenities – paying in Euro, having health insurance, using the phone like at home. But cruising is moving and we had been in the French Antilles a lot longer than planned anyway.
Before we headed to the ABC-islands we spent a few days in San Lucia which we will always keep in mind. In first place because we had a great time with Austrian friends who had crossed the Atlantic in their 30ft-boat( ours is 53) in only 15 days but nevertheless decided to get a larger boat and have more comfort. They found one in San Lucia and we celebrated with them the handing over of the keys. The other thing to remember is not as nice: We saw the largest fields of “Sargassum” seaweeds one can imagine. Not in the marina but right outside in the bay. On our pictures it looks like boats in a desert. This plant is not toxic but grows very fast and is about to threaten tourism in the Caribbean. We had already seen it during our Atlantic crossing but never thought it could get so dense.
Our three-day trip to the ABCs was comfortable and fast, even too fast. We wanted to go to Bonaire but realized after the second day that we would arrive at midnight (no chance to get a buoy by that time of the day) so we decided to move on to Curacao. Which was- as we learned fast- a big mistake. We stayed in the marina there, this was the second mistake because the marina is in an industrial area. No swimming, no beach, just a lot of paperwork for immigration. Other cruisers we met later told us how lovely Bonaire would have been and that the other two islands, Curacao and Aruba, are especially unfriendly towards sailors. A lot of bureaucracy but hardly any anchorages. Well, it was our own fault to decide to go to Curacao but otherwise we saved a lot of time leaving the ABSs already after a couple of days, (partly reconciled because the capital of Curacao, Willemstad, is really cute), moving on to Cartagena in Columbia where we stayed for ten days.
The sail to Cartagena was rather hard. We knew that the sea at the northern coast of Columbia is pretty restless but we were however surprised by the high waves that assaulted us from all directions. I was sure glad that I had taken preventative pills!
Cartagena is stunning: 1,5 million inhabitants, an optical mixture between Miami and an old Spanish City. In fact it is named after Spanish Cartagena because the Spanish had been the colonial rulers over a long period of time.
Although there are very many tourists it’s a city to feel at ease, relatively clean, vivid, well organized, beautifully restored old houses with a lot of flowers, good prices, a lovely bar in the marina and…….a chocolate museum which is the dream of every “chocoholic” – taste as much as you can! If you are looking for a culture- and fun-packed weekend-destination Cartagena the place to go!
Le Marin / Martinique
01.03.2018
Nebel und Austern in der Karibik
Dies sind nun endgültig unsere letzten Tage in Martinique! Zu Silvester sind wir angekommen und plötzlich ist es Anfang März! Das hatten wir eigentlich nicht geplant, aber die Reparatur bei Amel zog sich hin, es gab viel einzukaufen, zu putzen und zu organisieren, schließlich kam Besuch aus Österreich und es war ständig etwas los. Bevor wir uns Richtung ABC-Inseln „absetzen“ um endlich einmal nur ‚Urlaub‘ zu machen, melden wir uns heute noch einmal aus dem geschäftigen Le Marin, wo immer noch Hochsaison herrscht und sich die Segelboote wöchentlich zu verdoppeln scheinen.
Mit großen, dicken Reisetaschen trafen unsere liebe Freundin Martha sowie Stefan und Bianca am 10. Februar in der Marina ein – nein, die Taschen waren
nicht, wie man vermuten könnte, gefüllt mit Bikinis und Flip Flops, sondern vollgepackt mit Technik für die Yin Yang. Elektronik, Dichtungen, Austauschgeräte nach Reklamationen, eben alles, was in den letzten Monaten an unsere Heimatadresse geschickt wurde. Ich gebe zu, dass auch eine Handtasche und ein paar per Internet bestellte Strandkleider für mich dabei waren………
Kaum ausgepackt ging’s gleich weiter nach Saint Pierre, der früheren Hauptstadt von Martinique. Schließlich war Faschingswochenende und das heißt in den größeren Orten hier: Fünf Tage durchgehend feiern. Und feiern kann man umschreiben mit sehr bunt, sehr laut, sehr voll, sehr viel Bewegung, alles auf der Straße. Wenn es gerade einmal keine marschierende Livemusik gibt, fährt ein LKW mit riesigen Lautsprechern seine Runden durch die Stadt und alle gehen mitsingend hinten nach. Damit besteht keine Gefahr, dass irgendwann jemand einschläft – weder die Feiernden noch all die Segler am Ankerplatz vor der Stadt. Durchhalten ist das Motto. Dabei ist offensichtlich nicht einmal sehr viel Alkohol im Spiel, schließlich setzt man sich nicht, wie bei uns, gemütlich beim Gschnas zusammen, nein, man marschiert ununterbrochen, manchmal tanzend,
manchmal tänzelnd, gegen Ende eher nur mehr schlurfend, aber immer in Bewegung. Diese karibische Kondition konnten wir nicht aufbringen, wir begnügten uns daher mit dem Zuschauen beim großen Karnevalsumzug am Faschingsdienstag. Und der hatte es in sich. Stundenlang führen unzählige Tanzgruppen aus den verschiedenen Orten und Vereinen Programme vor, in großartigen Kostümen, mit phantasievollen Tänzen, ohrenbetäubender Musik und unfassbarer Kondition: Die Teilnehmer ziehen in einer Art Endlosschleife durch die Stadt und führen ihr Programm an mehreren Plätzen vor, da gibt es keine Pausen.
Der Faschingsdienstag hat auch etwas mit Teufeln zu tun, sogar als Zuschauer soll man rot-schwarz gekleidet sein. Und zwischen all den schwingenden Röcken und fülligen Hüften tanzen Krampusse, um
an die Hölle zu erinnern, die einem blüht, wenn man nicht Schlag 24 Uhr am Aschermittwoch zu feiern aufhört (wirklich erst am Aschermittwoch, der
Heringsschmaus ist also quasi noch integriert) Eine Mischung aus Krampuslauf und Karibik-Go-Go sozusagen. Wir haben es sehr genossen, waren aber auch ganz froh, nach zwei Nächten voller Beschallung endlich einmal durchschlafen zu können, vor allem, da Martha und ich uns für den Tag danach einen Bergführer engagiert hatten, der mit uns – endlich – den Pelée bezwang.
Leider schafften wir aber nur den „alten“, niederen Gipfel, der vor dem großen Pelée-Ausbruch 1902 der höchste Punkt war. Durch den Ausbruch bildeten sich zwei höhere Gipfel, die den Ehrgeiz aller Bergsteiger darstellen, denn, wie in meinem letzten Bericht erwähnt, das Bergmassiv ist wirklich 360 Tage im Jahr in Wolken und feuchten Nebel gehüllt. Dazu gesellte sich so starker Wind, dass uns der Bergführer am Kraterrand festhalten musste und den Plan, den „richtigen“ Gipfel zu erklimmen, als zu gefährlich fallen ließ. Als wir den schmalen, steilen, nassen Pfad mit ein paar langsam vorankommenden Unentwegten von Weitem sehen konnten, tat uns der Verzicht schließlich überhaupt nicht mehr leid. Unglaublich, eine halbe Stunde später, unten in Saint Pierre am Ankerplatz, erwartete uns die gewohnte Hitze, das 26 Grad warme Wasser und eine schwitzende Crew.
Saint Pierre war aber noch einen weiteren Besichtigungstag wert. Die heutige provinzielle Kleinstadt war vor dem erwähnten Pelée-Ausbruch das „Paris der Karibik“, reich (die berühmten Zuckerrohrbarone), kulturell und modisch up to date ( Nachbau des Theaters von Bordeaux, wo Weltstars auftraten, Architekten aus Wien, Juweliere aus Paris)
und natürlich auch verrucht, woran angeblich die schönsten Frauen der Karibik schuld waren. Jedenfalls war die Pracht mit einem Schlag, sprich pyroplastischem Strom des Pelée-Ausbruchs, dahin und außer einem einzigen Menschen, der im offenbar sehr sicher gebauten Gefängnis saß, hat niemand
überlebt. Aber es gibt genug Ruinen zu besichigen.
Genug Kultur – wir wollten ja mit unseren Besuchern zu den Les-Saintes-Inseln, die zu Guadeloupe und damit auch zu Frankreich gehören. Die kleine Inselgruppe ist ein Traumziel aller Karibik-Segler, wir hatten daher nicht unbedingt erwartet, dort alleine zu sein und wurden nicht enttäuscht, es war wirklich viel los. Nachdem wir nach der zwar schnellen, aber
trotzdem 10 Stunden langen Überfahrt von Martinique im Dunkeln ankamen, verbrachten wir die Nacht in der nächstmöglichen, leider sehr schaukeligen Bucht.
Umso früher waren wir am Morgen danach auf
den Beinen, um beim Kampf um die Bojen vor dem Hauptort zu den ersten zu gehören. Und wir ergatterten wirklich eine äußerst günstig gelegene Boje zu einem guten Preis.
Die kleine Inselgruppe der Saintes waren von Beginn an pures Frankreich. Zu klein fürs Zuckerrohrgeschäft benötigte man keine Sklaven und konnte in Ruhe, allerdings immer wieder von den Engländern sekkiert, einen Handelsstützpunkt aufbauen. Zwei Forts zeugen noch von den Scharmützeln, wir haben beide bezwungen, sogar unser Skipper ist freudig mit marschiert, wenn das so weiter geht, wird er noch zum Wanderer. Die beiden jungen Crewmitglieder schwächelten hingegen und eroberten die Boutiquen des Ortes, allerdings ohne Erfolg, das Preisniveau entspricht dem von Saint Tropez – aber mit Ware aus China oder mit absolut chic-freien kunsthandwerklichen Batikkleidern. Ein Highlight hingegen war die Kulinarik.
Bianca hat uns an ihrem 23. Geburtstag ins „Genois“ eingeladen. Terrasse direkt am Wasser, Entrecote und Tagliatelle mit Langusten perfekt, nur Stefan war (siehe Foto) etwas verunsichert von seinen Flusskrebsen, die beim Schälen die Geduld und Fingerfertigkeit eines Pianisten verlangten.
Köstliche Desserts und guter Wein – ein wirklich gelungener Abend, vielen Dank!
Unseren ursprünglichen Plan, zum Cousteau-Nationalpark weiter zu segeln, haben wir im wahrsten Sinne des Wortes „über Bord geworfen“, zwei Wochen sind halt doch leider sehr kurz. Und da Stefan und Bianca, die sich eigentlich aufs Schnorcheln gefreut hatten, nicht ganz fit waren, hätte es auch keinen Sinn gemacht. Außerdem war der Wind eher auf der frischeren Seite, mit Dünung auf den Passagen zwischen den Inseln, was unsere Gäste – sicher ist sicher – rasch in die Horizontale trieb. Und Urlaub sollte ja Erholung sein, also beschlossen wir, noch zwei ruhige Tage in Martinique in der Anse Mitan zu verbringen. Am Weg dorthin machte ein Wahoo auf
unserem pastellfarbenen Köder fest – endlich – dieser Räuber stand schon seit Monaten auf Poldis Wunschliste.
10,5 kg ausgenommen, ein schöner Brocken mit unsympathischem Gebiss, der viel Arbeit gemacht hat und jetzt zu Steaks portioniert in der Tiefkühltruhe liegt.
Natürlich haben wir auch in der Anse Mitan zwischen
den nach wie vor anhaltenden tropischen Schauern noch etwas zum Besichtigen gefunden. Und auch zum Wandern. Die „Pagerie“ liegt nämlich abseits der
Hauptstraße, lohnt aber alle Mühen. Es handelt sich um das Geburtshaus von Napoleons Frau Josephine, wunderbar gelegen, mit einem interessanten Museum, wo einem die ungewöhnliche Story der beiden nahe gebracht wird. Wirklich wert, diese Liebesgeschichte einmal zu googeln…………..
Nachdem unsere Gäste, die vermutlich einen etwas
anstrengenden und leider auch mit Regengüssen gespickten Urlaub erlebten, in Richtung Kälte davonflogen , haben wir uns langsam wieder nach Le Marin begeben, wo wir dort anschließen konnten, wo wir vor drei Wochen aufgehört haben: Mit alten Bekannten tratschen, in der Wäscherei anstellen… und auch unser amerikanischer Berufsfischerfreund
Jeff hat wieder zu Austern eingeladen, die er aus New York mitgebracht hat. Ich mag sie ja nicht und würge mir immer ungefähr zwei Stück auf Lugner-Art (mit Ketchup) hinunter, um sie dann überschwänglich zu loben, aber die Runde war gestern wieder besonders nett und lustig. Jetzt jedoch ist Schluss mit dem dekadenten EU-Leben, übermorgen wollen wir weiter nach San Lucia um steirische Segler zu besuchen und Ende nächster Woche dürfte der Wind für die Überfahrt nach Bonaire passen. Was wir uns dort wünschen: Keine schönen Regenbogen mehr, weil es dort ja hoffentlich nicht mehr so viel regnet, Ruhe, keine Reparaturen, keine technischen Ärgernisse, dafür sauberes Wasser und gemütliches Schnorcheln, auf so einen „Urlaub“ warten wir schon seit dem Sommer, aber es war ständig so viel
zu tun…….. Wir werden ja sehen, als Segler muss man fatalistisch und flexibel zugleich sein.
Auf dieser Homepage kann man übrigens auch unter "Kontakt" Kommentare abgeben – über Eure digitalen Aufmunterungen, Neuigkeiten von zu Hause, Fragen jeder Art und Grüße aus der Heimat freuen wir uns sehr!
Already march! Can't hardly believe it, we arrived in Martinique on New Year's eve. We had not planned to stay here such a long time but there was so much to do. The repairs at Amel' s including the ordering of parts took quite a while, there were so many sundowner parties to visit, supermarkets to study in detail, hikes and of course cleaning the boat inside and outside for our friend Martha who arrived with her son Stefan and his girlfriend Bianca on feb. 10th to stay for two weeks. Since this was in the middle of carneval we hurried up to Saint Pierre, the old capital of Martinique. Carneval there is splendid - they party in the streets for five days, dancing, singing and marching. During the few hours without live music a truck would drive through town with huge loudspeakers and booming music, followed by the celebraters who march and sing. Highlight was the mardi gras parade : for several hours numberless dancing groups would pass by, escorted by their marching bands. They march in an infinite loop through town performing at different places without a break.
We didn't dance, we only watched, two nights in a row at the anchorage with continiously ear-piercing music were enough and we needed our shape anyway because Martha and I conquered the highest mountain in Martinique, the vulcano Pelee, 4600 ft above the sea. This mountain is hidden by fog and clouds 360 days a year. And that's exactly the way it was, you can see it on the picture. The town of Saint Pierre is very interesting: it used to be the "Paris of the Carribean" until an eruption of the Pelee destroyed it in 1910. Everyone died aside from a prisoner. This jail sure was safe! We then left for the little group of islands "les Saintes" which belong to uadeloupe- French like Martinique. A Very sweet village, clean and colorful, but very many boats and tourists. We enjoyed it though, visitet the fortresses and strolled around the tiny streets. Bianca invited us for her 23(!) birthday to a first class gourmet restaurant where we had a great time.It seems to me that the mixture between french cuisine and the one from the Antilles is the perfect synthesis, better than in France itself. But it's just for special occasions, the prices are higher than anywhere else. On our way back to Martinique Poldi finally caught a wahoo, 20 pds, I was so glad for him because he had been dreaming of a wahoo since we entered the Atlantic. For our visitors the passage to and from Guadeloupe wasn't too pleasant, the wind was rather fresh and there was quite a swell between the islands. So we stayed in a nice and quiet Martinique anchorage during their last days and visited the "pagerie" , the house where Josephine, Napoleons first wife, was born.A lovely place and the guide told us the whole love story of the couple, worth to google it........
After our guests flew home we went back to Le Marin to stock up on food ( no more reasonable wine after you leave the french islands)clean the boat, do the homepage ( not too much chance of good internet later ) go to sundowners, meet people - but now we are ready to leave. We are going to sail a few hours to San Lucia tomorrow where we visit Austrian friends who bought a new boat there which arrouses our curiosity. Towards the end of next week the wind looks good for sailing over to the ABC islands. I hope that we are finally able to have a few days of peaceful vacation there. Since we left the Canaries there has always been so much fuss. And I sure hope the weather will be better there. All those nice rainbows can't balance the frequent tropical showers here. You open and close the Windows about 10 times a night.
Well, keep fingers crossed that we are back in good internet conditions for our next story!
Le Marin / Martinique
31.01.2018
Kein Sand im Getriebe
GastautorIn habe ich diesmal leider keine gefunden – also sitze ich wieder einmal alleine vor dem sprichwörtlichen „leeren Blatt“ (heutzutage eher ein leerer Bildschirm) um über unser Leben im tropischen Teil Frankreichs zu berichten. Tausende Boote sind hier, in der Marina und in den Ankerbuchten, um neue Teile zu bestellen, zu reparieren, Erfahrungen auszutauschen und – ja, das gibt es angeblich auch – manche einfach nur, um Urlaub zu machen.
Mitten in diesem Bienenstock Marina Le Marin haben wir seit 4.Jänner einen Liegeplatz und reihen uns wieder einmal in die internationale Amel-Familie ein. Die meisten ‚Familienmitglieder‘ sind hier, weil es in Le Marin die einzige außereuropäische Amel-Niederlassung gibt. Mindestens 30 „Schwesterboote“ haben wir vorgefunden, von ganz alt bis ganz neu, alle warten auf Ersatzteile oder Reparaturen, was das zwar freundliche aber total überforderte Zwei-Mann Team in der Werkstatt ganz schön ins Schleudern bringt. Aber die Yin Yang kann heute triumphieren - unser kaputter Genuafurler ist fertig! Grund zum Feiern, denn erstens ist das ein Triumph im Wettlauf um die besten Positionen auf der Warteliste und zweitens können wir uns gratulieren, das Getriebe, das es als Ersatzteil nicht mehr gibt (aber von mehreren Kollegen gebraucht würde), über verschlungene Pfade aufgetrieben zu haben. Nasse Pfade sind das in diesem Fall, denn das Teil lag seit September unter Wasser, es stammt nämlich von einer Super Maramu, die im Hurrikan Irma an ihrem Liegeplatz in einer Marina der nördlichen Karibik gesunken ist. Wir hatten zwar zuerst moralische Bedenken, danach zu fragen, man ist ja schließlich kein Leichenfledderer, haben uns dann aber doch an den Besitzer gewandt. Flugs war das 35 kg schwere Ding per Fedex da; (was wiederum bestätigt, dass Facebook-Freunde doch auch richtige Freunde sein können); der bemitleidenswerte Wrackbesitzer konnte das Objekt unserer Begierde gerade noch abmontieren, bevor der Totalschaden am Tag danach von der Versicherung verschrottet wurde.
Zwei Tage lang von Poldi in Einzelteile zerlegt blitzblank geputzt, von Amel dann frisch gestrichen, neu zusammengebaut und seit ein paar Stunden glänzt die submarine Kostbarkeit wie neu an unserem Vorstag!
Leute lernt man hier am laufenden Band kennen,
Ärger mit Handwerkern und Versicherungen, die Suche nach diversen kleinen aber wichtigen Zubehörteilen und nicht zuletzt der hier allseits beliebte karibische Rum machen alle Segler redselig und Poldi findet endlich technische Gesprächspartner auf Augenhöhe, die nicht nur immer wieder dieselben dummen Fragen stellen sondern auch Kompetentes von sich geben. Interessant ist für uns natürlich vor allem der Erfahrungsaustausch mit den Ameliens und mit anderen Österreichern. Dabei habe ich etwas dazu gelernt: Egal, ob es sich um einen riesigen, tollen Privilège Katamaran (Niederösterreicher), um eine neue, elegante Hanse (Kärntner) oder um eine 1,3 Mio teure Amel 55 (Australier)….. oder oder oder …handelt, ALLE haben irgendwelche technischen Probleme und eine Reparatur-To-Do-Liste zu bearbeiten.
Für Poldi war diese Sachlage immer schon klar, ich hingegen war stets der Meinung, dass die Besitzer von neuen eindrucksvollen Booten keine Probleme haben – aber weit gefehlt, im Gegenteil: je älter und kleiner und je weniger Komfort, desto weniger Kopfzerbrechen! Wir sind da in der Mitte einzureihen und mir dämmert inzwischen, dass ich es akzeptieren muss, ständig mit irgendetwas konfrontiert zu sein, das uns Zeit, Geld, flexible Gehirnzellen, Organisationstalent, Geduld, und Geschicklichkeit abverlangt. Dies zur Frage, was man auf einem Segelboot die ganze Zeit so treibt.
Zum Ausgleich darf man sich dann aber auch einmal dem hingeben, wofür die Karibik eigentlich berühmt ist: In den Bars die Cocktails (Poldi eher die Biere) durchprobieren oder tropische Strände und Wälder zu durchstreifen. Beim Durchstreifen habe ich gleich auch etwas abgestreift: Das Gift des Manchineel-Baumes ist mir irgendwie ins Auge geraten, was schließlich zu einem Ambulanzbesuch im örtlichen Krankenhaus geführt hat. Die vielen Mitleidsbekundungen haben zwar gutgetan, künftig werde ich trotzdem vorsichtiger sein und die alte österreichische Lebensweisheit „mich wird’s schon nicht erwischen“ in Frage stellen.
Davon abgesehen ist das Wandern hier aber eine
feine Sache. Die Wege sind blendend markiert und bieten herrliche Ausblicke. Manches ist wie zuhause, zum Beispiel schaut man ständig auf den Wetterbericht, ob es regnen wird oder nicht, mit dem Unterschied, dass man hier im Fall der Fälle nicht friert. Aber ob ich mir die matschigen Wege und die qualvolle Schwitzerei daheim auch antun würde, bleibt offen. Die Neugierde ist halt größer und so schwitze ich freiwillig, manchmal alleine, manchmal in Gesellschaft anderer masochistischer Segler und hoffe, dass ich auch noch den höchsten Berg der Insel, den Pelé, schaffen werde. Dieser hält sich aber angeblich 360 Tage im Jahr in feuchtem Nebel und Wolken versteckt, aber angeblich ist es oben kühl, das gehört ausprobiert.
An die hohen Preise haben wir uns inzwischengewöhnt, denn im Laufe der Zeit findet man gewisse Schlupflöcher, sprich Sonderangebote (Super Wein um 2,80 zB) und Take-aways. Ein schwacher Trost istes auch, dass für die vielen Amerikaner hier alles noch viel teurer ist. Erfreuliches gibt es hingegen von der Internet-Front: Es ist uns inzwischen klar geworden, dass wir in den französischen Überseegebieten aufgrund des Roaming Gesetzes genausotelefonieren und surfen können wie zuhause. Da glühen die IPads und Laptops! Man muss das noch ausnützen, denn Richtung Süden ist es dann aus mit der EU und diesen paradiesischen Verhältnissen.Ende nächster Woche bekommen wir für zweiWochen Besuch aus Österreich, zu fünft werden wir den berühmten Karneval von Martinique erleben und dann nach Guadeloupe weitersegeln, um uns auch einmal unter Wasser umzusehen – im J.J.Cousteau Nationalpark. Bis dahin bleiben wir in der Marina Le Marin, denn wer hier einen Liegeplatz erobert hat, der behält ihn, wegen des günstigen Preises für einen Monat und länger, vor allem aber auch, weil der Kampf um einen Platz langwierig und unsicheren Ausgangs ist. Viermal wurden wir im Büro vorstellig , um zwei Tage früher als reserviert anlegen zu dürfen, dann wurden uns nur zwei Wochen zugesagt – also mussten wir kürzlich mit vielen Bitten und dramatischen Reparatursituationsschilderungen (erfolgreich) um Verlängerung ansuchen, jetzt bleiben wir, bis wir die Gäste trockenen Fußes an Bord haben. Ob und wie wir dann hier wieder reinkommen dürfen, um uns für die Weiterfahrt Richtung Süden vorzubereiten, müssen wir noch aushandeln. In unserem nächsten Bericht in ungefähr einem Monat werdet Ihr erfahren, wie diese Verhandlungen verlaufen sind.
Summary
Marina Le Marin in Martinique is our “home” since 4 weeks, Martinique belongs to France, we are in the EU here and pay with Euros, that makes us feel at home. But it is not the basic reason for our stay; we chose Martinique because there is the only AMEL workshop outside Europe. And since we needed a new gearbox for the headsail furler we reserved our berth already a few weeks in advance. Which isn’t easy. There is room for almost 1000 boats but the pontoons are constantly overbooked. They finally gave us permission for two weeks, after that we had to beg and apply again. With success, because we can now stay until February 12 when visitors from Austria will arrive to sail to Guadeloupe with us. It is a very nice and clean marina at a reasonable price.
We are meeting so many people here from all over the world. Among them at least 25 AMEL boats, all lined up at the company’s workshop with all kinds of repair jobs and spare part requests. Since only two guys work there it’s kind of a race for the best position on the waiting list!
We were lucky and got the job done two days ago. It didn’t look easy at the beginning because they didn’t have a spare bearing that fitted. Then we remembered a Facebook friend of mine who haslost his AMEL in hurricane Irma . We first hesitated to ask because we felt embarrassed but then contacted him and got the part. His boat was meanwhile lifted out of the water and he could remove the unit. Our request did not come too early: the boat has been shredded by the insurance the next day. He sent the gearbox down to us by Fedex and it was in a great condition although it had been under water during 4 months! My husband took it apart and cleaned every little part (two days!), then the workshop painted it and installed it on our forestay.
Talking to so many boat owners here kind of comforted me in a certain respect: I always thought that the new or newer boats don’t have any repairs but…. We talked to people with new and very new boats, with one’s that spent over a million, with owners of dreamlike catamarans – and we saw that the opposite is true: People with small and old boats have the least troubles. But also the least comfort! We are, I guess, a happy medium and-yes, I like the freezer, the washing machine, the watermaker and the electric winches – therefore I have to accept that there will always be something to fix. The more gear you have the more can break. And I am lucky because my husband is able to fix almost everything himself, in any situation. But still, it surprises me that boats cannot at 100% (not even at 80%) resist to the situations they are built for.
I don’t want to give the impression though that we are not chilling too! Caribbean cocktails, sailor’s parties, sunsets and nice shopping are also part of our life here . And I went hiking several times, the scenic paths are very well marked and have lovely viewpoints. But it’s a hard earned pleasure, the paths are slippery because it rains a lot and one sweats like crazy due to the humidity and the high temperatures. At home I would probably not go hiking in such conditions , but well, abroad everything feels so much more exciting and tempting. Sometimes this curiosity can be disadvantageous: On a hike along the beaches I somehow got the poison of a tree (I had known about it before, no excuse) in my left eye which ended in the emergency room. It had burned like fire but after a treatment and a few hours the nightmare was gone. Next time I know better!
You will hear from us again in about a month. After the two weeks with our friends from home we will come back here and get ready for our trip south. I wish I could share a little of the heat here with you!
Die kleine Inselgruppe der Saintes war von Beginn an pures Frankreich. Zu klein fürs Zuckerrohrgeschäft benötigte man keine Sklaven und konnte in Ruhe, allerdings immer wieder von den Engländern sekkiert,
einen Handelsstützpunkt aufbauen. Zwei Forts zeugen noch von den Scharmützeln, wir haben beide bezwungen, sogar unser Skipper ist freudig mit marschiert, wenn das so weiter geht, wird er noch zum Wanderer. Die beiden jungen Crewmitglieder schwächelten hingegen und eroberten die Boutiquen des Ortes, allerdings ohne Erfolg, das Preisniveau entspricht dem von Saint Tropez – aber mit Ware aus China oder mit absolut chic-freien kunsthandwerklichen Batikkleidern. Ein Highlight hingegen war die Kulinarik.